25. Januar 2008:
Ein alter Bekannter will gerne zurück
Beim Testspiel des FC Heidenheim wurden neue Gesichter gesichtet.
Einige werden sich nach der Lektüre des Testspiel-Artikels verwundert die Augen gerieben haben ob zweier Namen, die bisher offiziell noch nicht im Mannschaftskader des FCH aufgetaucht und daher den Fans unbekannt sind. Dafür gibt es natürlich eine Erklärung.
Zum einen handelt es sich um den Torwart Norman Stollberg, der gegen Allmendingen eine Halbzeit lang den Kasten des FCH gehütet hat. Nach der Verletzung von Sebastian Ruess hatten die Heidenheimer Verantwortlichen zunächst beschlossen, einen neuen Keeper zu testen, eben diesen Stollberg, der bislang in der Oberliga Nord-Ost bei Strelitz gespielt hat.
Um es vorwegzunehmen, der Kandidat hat nicht ganz überzeugt, sodass es wohl bei der bisher geltenden Konstellation bleiben und kein neuer Torhüter verpflichtet wird. Norman Stollberg wird in Heidenheim nicht spielen. Der junge Sebastian Ruess laboriert übrigens an einem Sehnenabriss in der Leiste, einer ähnlichen Verletzung, wie sie Andreas Spann vor kurzem hatte.
Name Nummer zwei, der überraschend genannt wird, ist Serhat Pamukcu, der zwar in Heidenheim kein Unbekannter ist, hierzulande aber lange Zeit nicht mehr aufgetaucht ist. Nimmt man Jugend- und Aktivenzeit zusammen, hat Pamukcu bereits sechs Jahre lang für den damaligen HSB gespielt und verabschiedete sich 2004 in sein Heimatland Türkei, wo er seither unter Profibedingungen in der zweiten türkischen Liga gespielt hat.
Nun möchte der 24-Jährige gerne wieder zurück nach Deutschland und ist auch an einem Engagement bei seinem alten Verein FCH sehr interessiert, doch müssen vorher die Ablösemodalitäten in der Türkei geklärt sein. Pamukcu hat noch einen Vertrag bis zum Sommer des Jahres, möchte aber jetzt schon zurück. Der FCH will den Stürmer auch sehr gerne verpflichten und ist von seinen Fähigkeiten voll überzeugt, doch eine Ablösesumme zu zahlen, kommt für die Heidenheimer nicht in Frage. Im Klartext: Schafft es Pamukcu, eine Freigabe von seinem türkischen Arbeitgeber zu erlangen, und wäre daher ablösefrei, würde man ihn beim FC Heidenheim mit offenen Armen empfangen und ihn sofort in den Kader aufnehmen. Mal sehen, wie diese Geschichte ausgeht.
Pamukcu hat im Testspiel gegen Allmendingen, genauso wie Cassio da Silva, mit einer sogenannten Gästespielberechtigung gespielt. In Sachen da Silva gibt es übrigens auch noch keine 100prozentige Vollzugsmeldung. Der Vertrag ist weiterhin noch nicht unterschrieben, doch sind beide Seiten davon überzeugt, dass die letzten Formalitäten schnell über die Bühne gehen werden.
Geklärt sind übrigens die Ablöse-Formalitäten von Peter Struck und Maximilian Laible. Nach zähen Verhandlungen einigte sich der FCH zum einen mit dem TSG Thannhausen, sodass der Wechsel von Peter Struck zum Bayernligisten fix ist. Zum zweiten wird Maximilian Laible in der Rückrunde definitiv das Trikot des VfL Kirchheim tragen, auch hier sind alle Verhandlungen zwischen den beiden Vereinen positiv abgeschlossen worden.
Personelle Veränderungen bei den Fußballern des 1. FC Heidenheim
Zwei Spieler wollen gehen
Peter Struck und Maximilian Laible vor dem Absprung – Ersatz ist fast Pflicht
Die Mannschaft des 1. FC Heidenheim bereitet sich seit einer Woche intensiv auf die Rückrunde der Oberliga vor und arbeitet hart, um in den verbliebenen 16 Spielen der Saison das große Ziel Aufstieg in die Regionalliga zu schaffen. Personell gibt es in der Winterpause allerdings auch Veränderungen. Zwei Spieler werden mit großer Wahrscheinlichkeit den FCH verlassen.
Es handelt sich dabei um den Innenverteidiger Peter Struck und den Stürmer Maximilian Laible. Der nach seinem Kreuzbandriss lange Zeit verletzte Peter Struck ist zwar wieder fit und könnte voll einsteigen, doch schafft er es aufgrund seines Berufes nicht, pünktlich zum Training des FCH zu kommen, das bereits um 17 Uhr beginnt. Dazu hat der bald 24 Jahre alte Defensiv-Spezialist vom TSG Thannhausen ein Angebot bekommen, das er wohl gerne annehmen würde.
Thannhausen ist Aufsteiger in die Bayernliga und schlägt sich dort sehr wacker (momentan Platz sieben). Das heißt, dass es sowohl sportlich für Struck passen würde als auch von der Wegstrecke her. Er arbeitet und wohnt in Burgau, sodass es nach Thannhausen quasi ein Katzensprung wäre. Der FCH möchte Peter Struck keine Steine in den Weg legen, allerdings hat er noch bis 2009 Vertrag in Heidenheim, sodass Thannhausen eine Ablösesumme bezahlen muss. Derzeit laufen die Verhandlungen über diese Ablöse, FCH-Geschäftsführer Holger Sanwald ist aber optimistisch, dass die beiden Clubs sich einigen werden.
Ein ähnliches Problem hat auch Maximilian Laible. Der Sportstudent aus Stuttgart hat seinen neuen Vorlesungsplan erhalten, der es ihm äußerst schwer macht, sein Studium mit dem Training in Heidenheim zu koordinieren. Er würde natürlich lieber in der Nähe von Stuttgart wohnen und Fußball spielen und hat bereits Angebote vom VfL Kirchheim und dem SGV Freiberg erhalten. Auch bei Laible geht es um eine zwingend zu bezahlende Ablöse, auch hier laufen die Gespräche bereits.
Für Holger Sanwald und den FCH-Trainer Frank Schmidt ist eines klar: Sollten die beiden den Verein verlassen, was sehr wahrscheinlich ist, muss Ersatz auf diesen Positionen her. Konkrete Namen kann Sanwald zwar noch nicht nennen, doch versichert er, dass man sich intensiv umschaut und äußerst bemüht ist, neue Spieler zu verpflichten. Wichtig sei, dass sie dem FCH auch weiterhelfen können und zum Team passen, schließlich will die Vereinsführung in dieser entscheidenden Saison nichts dem Zufall überlassen.
Das Team des FCH wird morgen ab 13 Uhr beim Berndt-Ulrich-Scholz-Cup des VfR Aalen mitspielen und trifft schon in den Gruppenspielen auf so namhafte Mannschaften wie die Stuttgarter Kickers oder Normannia Gmünd. Trainer Schmidt hat für dieses Spiel Baum, Haag, Bagceci, Hammerl, Seskir, Henning, Demirkiran, Klarer, Feistle und Spann nominiert, der Rest der Mannschaft trainiert im Sportpark. Angst vor eventuellen Verletzungen beim Spiel in der Halle hat Schmidt nicht. „Wir trainieren täglich auf dem harten Kunstrasenplatz, wo ist da der Unterschied zur Halle?“, erklärt er und ist mit dem bisherigen Trainingsverlauf sehr zufrieden. Bis zum ersten Spiel am nächsten Samstag in Aindling wird das Training der Grundlagenausdauer abgeschlossen sein, dann geht es in den spielerischen Bereich mit einigen Testspielen, bevor die Mannschaft am 3. Februar in die Türkei fliegt, wo der Feinschliff erfolgen wird.
In Sachen Punktgewinn am grünen Tisch aus dem Spiel gegen Hoffenheim II gibt es noch nichts Neues. Hoffenheim hat Einspruch eingelegt, sodass man gespannt sein darf, wie die Sache ausgeht. Frank Schmidt rechnet überhaupt nicht mit den Zählern und meint: „Ich will die drei Punkte gar nicht. Wir wollen unser Ziel auf sportlichem Wege erreichen und werden alles dafür tun. Deswegen rechne ich absolute nicht mit den zusätzlichen drei Punkten. Sollten sie uns trotzdem zugesprochen werden, dann hat der FCH halt auch einmal Glück gehabt. So sehe ich das.“
Werner Czernecki, Heidenheimer Zeitung
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