30. März 2008 - Das Runde will derzeit einfach nicht ins Eckige
Gäste-Keeper Gruca, die Latte und fehlende Entschlossenheit vorm Tor sorgen für Nullnummer zwischen FCH und Gmünd.
Es ist die wohl älteste Fußball-Weisheit: Das Runde muss ins Eckige. Und weil das bei den FCH-Kickern derzeit einfach nicht klappen will, musste man sich gegen Normannia Gmünd mit einem mageren 0:0 zufrieden geben – und das, obwohl man den Gästen gut und gerne auch eine Packung hätte verabreichen können.
Hätte, wenn und aber – es war eine ganze Fülle an Gründen, warum es nicht klappen wollte mit dem Erfolg, der mehr als verdient gewesen wäre und Gold wert im Rennen um den Aufstieg: Zum einen Gmünds Keeper Matthias Gruca, der alleine in der ersten Halbzeit mit drei unglaublichen Paraden Flurschaden verhinderte. Dann die Latte, die bei Gmünders Volley-Schuss in der 16. Minute verhinderte, dass sich die Fans über das Tor des Monats freuen konnten. Und schließlich die mangelnde Entschlossenheit im Abschluss: Namentlich vor der Pause spielten die Gastgeber die Schwarzroten schwindlig, kamen Mitte des ersten Durchgangs zu Chancen im Minutentakt – und vergaben eine um die andere.
Eingeleitet wurden der Reigen der ungenutzten Möglichkeiten von Göhlert, der bei seinem Kopfball nicht genügend Wucht hinter die Kugel brachte. Dann die erwähnte Situation von Gmünder, die Spann mit einer mustergültigen Flanke ermöglichte; dann Bagcecis Schuss auf Pass von Seskir, den Gruca mit seiner ersten Großtat parierte; dann Raafs unnötiger Stopp-Versuch, nachdem ihm der fleißige Bagceci die Kugel mustergültig in den Strafraum zurückgelegt hatte. Spanns Kopfball ging über den Querbalken, Grucas gedankenschneller Einsatz im Strafraum gegen Gmünder blieb – wahrscheinlich zurecht – ungeahndet, und bei Seskirs Freistoß von der Strafraumgrenze erwies sich einmal mehr Gmünds Torsteher als Meister seines Fachs.
Und die Normannia? Die hatte die erste Gelegenheit im ersten Durchgang nach drei Minuten, als Zimmermann sträflich freistehend kläglich verstolperte; und die letzte, als Krätschmer in der zweiten Minute der Nachspielzeit aus spitzem Winkel abzog, der erstmals geprüfte Sabanov aber auf dem Posten war. Dazwischen kam herzlich wenig von den Gästen, dafür aber der nächste herbe Nackenschlag für den FCH: Nach einem Zusammenprall mit Feistle in der 34. Minute schied der gerade erst von einer Gehirnerschütterung genesene Da Silva aus. Jochbein- sowie mehrfacher Kieferbruch lautete die niederschmetternde Diagnose, die befürchten lässt, dass der Defensivkünstler in dieser Saison zum letzten Mal für den FCH am Ball gewesen sein könnte.
Von diesem Schock erholte sich die Schmidt-Truppe nicht mehr: Zwar war es auch im zweiten Durchgang weitestgehend ein Spiel auf ein Tor, doch zeigten sich die Gmünder zum einen wesentlich besser in der Abwehr organisiert, und auf der anderen Seite fehlte beim FCH weiter die letzte Entschlossenheit, kam der letzte Pass nicht an. Es spricht aber für die Moral der Heidenheimer, dass sie – zumal nach der gelb-roten Karte für Zimmermann auch noch fast eine halbe Stunde lang in Überzahl – bis zum Schluss versuchten, das Glück zu zwingen.
Fortuna freilich erwies sich als launische Dame, und gestern zeigte sie dem FCH gänzlich die kalte Schulter – auch in der 89. Minute, als Sameisla das Kunststück fertig brachte, den Ball aus vier Metern über das Gäste-Tor zu setzen. Wenigstens ließ sie aber drei Minuten zuvor auch nicht zu, dass Kuhn bei der einzigen Normannen-Chance nach der Pause den Kopf an den Ball brachte – den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte man das dann wohl genannt.
Andreas Pröbstle, Heidenheimer Zeitung
Sabanov – Meier, Göhlert, Da Silva (36. Hammerl) Feistle, – Bagceci, Seskir (85. Sameisla), Klarer, Gmünder – Raaf (60. Pamukcu), Spann
Gruca – Kasunic, Zimmermann, Mangold, Krätschmer (57. Kuhn) – Jurczyk, Molinari (66. Funk), Schöllkopf, Molner (74. Cetin) – Catizone, Kaiser