Mehr Tore hätten gut getan.
Heidenheim kontrollierte das Spiel nach Belieben, ließ aber zu viele Chancen aus.
Während im Albstadion Kino-Fans beim Open-air auf ihre Kosten kamen, mussten die Heidenheimer Fußballer und ihre Anhänger auf den Sportplatz nach Steinheim ausweichen, um am Albuch ein weiteres Testspiel zu bestreiten. Der ambitionierte Verbandsligist FV Olympia Laupheim war der Gegner, den der FCH verdient mit 1:0 durch ein Tor von Alper Bagceci besiegte. Das Spiel war ein wirklich ernst zu nehmender Test, denn ähnlich wie am Dienstagabend könnte es auch während der Saison in vielen Partien laufen. Laupheim stand sehr tief, richtete sein Hauptaugenmerk auf die Defensive und überließ dem zweifelsohne spielstärkeren Team aus Heidenheim die Initiative. Und die kamen auch. Gestützt auf eine erneut bombensichere Abwehr mit Urban und Göhlert in der Innenverteidigung, Feistle und Hammerl auf den Außenbahnen und einem überzeugenden Bernd Maier auf der Sechserposition lief der Ball im bekannt guten Kurzpassspiel durch die Reihen des FCH.
Demirkiran zog im zentralen Mittelfeld die Fäden und Märkles Team wartete geduldig, bis sich ihm die erste Chance bot. Die hatte dann Seskir nach einer Ablage von Jarosch, doch sein Schuss strich links über das Laupheimer Gehäuse. In der 12. Minute sollte es besser klappen. Alexander Raaf, der diesmal in der Startformation stand und seine Sache sehr gut machte, setzte sich in seiner ihm typischen Art und Weise im Strafraum durch, sah den mitgelaufenen Alper Bagceci und der brauchte nur noch ins leere Tor einzuschieben.
Auch in der Folge kontrollierte der FC Heidenheim das Geschehen nach Belieben und ließ bis auf zwei Freistöße keinerlei Chancen der Laupheimer zu. Wenn die Gäste mal einen Fehler machten, ging es blitzschnell nach vorne. Was fehlte, war lediglich der letzte entscheidende Tick, der zu Großchancen und Toren hätte führen können.
In der zweiten Halbzeit wechselte Märkle munter durch, unter anderem blieb auch Bernd Maier gleich nach der Pause draußen. Auffällig war, dass damit ein klein wenig die Ordnung verloren ging. Es passierte in der Folge zwar etwas mehr, aber auch die Fehler auf Heidenheimer Seite häuften sich. Und nicht nur die. In der zweiten Hälfte hatte der FCH eine Vielzahl an richtig hochkarätigen Chancen, zum Beispiel durch Gmünder, Laible und Sameisla, nutzte sie aber allesamt nicht.
Ausgangspunkt für diese Möglichkeit
en war immer wieder Ünal Demirkiran, bei dessen Pässen so mancher Zuschauer mit der Zunge schnalzte. Kurz vor Schluss hätte Laupheims Erkan Ayten den Spielverlauf auf den Kopf stellen können, scheiterte mit seinem Schuss aus nächster Nähe jedoch an Erol Sabanov, der das ganze Spiel über nichts zu tun hatte, im entscheidenden Moment aber hellwach war. So blieb es beim 1:0 für den FCH, ein Ergebnis, das wesentlich höher hätte ausfallen müssen. Einziger Wermutstropfen war die Verletzung von Andreas Spann in der Leistengegend. Genaue Diagnose steht noch nicht fest.
FCH: Sabanov; Hammerl (60. Henning), Urban (60. Mende), Göhlert, Feistle (60. Gündüz), Maier (46. Gmünder), Seskir (46. Spann/65. Faber), Demirkiran, Bagceci, Raaf (46. Sameisla), Jarosch (46. Laible)
Werner Czernecki
Ertac Seskir gehörte zu den Aktivposten beim FCH, auch wenn ihm ein Tor trotz mehrerer Chancen versagt blieb. Foto: ube |