25. November 2007 - Auswärtsniederlage beim TSV Crailsheim
Nach Hoffenheim und Waldhof war es die dritte Auswärtsniederlage in Folge, und die tut schon ziemlich weh. Das redliche Bemühen und das Engagement kann der Heidenheimer Mannschaft keiner absprechen und auch spielerisch war der Auftritt in Crailsheim – gemessen am Freiberg-Heimspiel – ein Schritt nach vorn.
Die momentane Crux: Vorne werden zu wenig wirklich klare Chancen herausgespielt, und die werden nicht genutzt. Torjäger Dieter Jarosch hat Ladehemmung – wohl auch, weil die gegnerischen Abwehrspieler um seine Gefährlichkeit wissen, die Abwehr hat seit dem Fehlen von Tim Göhlert an Stabilität verloren, zumal auch Michael Urban seiner Form hinterherläuft.
Weil in Crailsheim rein fußballerisch gesehen das schwache Geschlecht das Sagen hat – wegen des einen Tag später stattfindenden DFB-Pokalspiels der TSV-Frauen gegen den HSV wurde der Rasenplatz geschont – mussten die Herren der Schöpfung auf den Kunstrasen ausweichen. Dass dies den Gastgebern nicht gerade ungelegen kam, sei hier einfach mal unterstellt: Auf dem kleinen Platz war es relativ einfach, die Räume eng zu machen und einen gezielten Heidenheimer Spielaufbau zu erschweren.
Dass die Truppe von Frank Schmidt durch einen äußerst umstrittenen Strafstoß in Rückstand geriet – das Foul von Hammerl an Kanyuk erfolgte mit großer Wahrscheinlichkeit außerhalb des Strafraums – macht die Sache nicht einfacher. Bezeichnend: Der folgende Sturmlauf brachte nicht den erhofften Ausgleich, sondern durch einen von vielen Kontern den endgültigen K.o.-Schlag.
Beide Mannschaften waren von Beginn an sehr bemüht, aber die Versuche, den Ball schnell nach vorn zu spielen, gingen auf Kosten der Präzision. Nach 18 Minuten hatte Schmiedel die erste echte Chance für die Platzherren, verzog aber knapp.
Auf der Gegenseite war es immer wieder Jarosch, dem im Abschluss die letzte Konsequenz fehlte. Einmal traf er den Ball nicht richtig, dann rettete ein Crailsheimer Abwehrspieler in höchster Not, und schließlich scheiterte er an Torhüter Schoppel. Der war auch bei einem vom Wind unterstützten 35-Meter-Freistoß von Demirkiran auf dem Posten, und schließlich verstolperte Spann einen Erfolg versprechenden Konter. Die beste Chance der ersten Halbzeit hatte freilich TSV-Torjäger Fameyeh, der im FCH-Keeper Sabanov seinen Meister fand.
Auch nach dem Wechsel blieben die Heidenheimer die Mannschaft mit mehr Spielanteilen. Jarosch verpasste eine Hammerl-Flanke, und eine Direktabnahme von Klarer nach Vorarbeit von Demirkiran strich knapp am Pfosten vorbei.
Eine Schrecksekunde für die Heidenheimer gab's dann nach einer Stunde, als Sabanov und Urban nur mit großem Körpereinsatz gegen Fameyeh klären konnten. Dieser nicht geahndete Körpereinsatz war vielleicht für den Unparteiischen der Grund, weshalb er ein Foul von Hammerl an Kanyuk in den Strafraum verlegte. Schumacher ließ Erol Sabanov beim Strafstoß keine Chance.
Trainer Frank Schmidt setzte nun alles auf eine Karte, brachte mit Raaf einen weiteren Angreifer sowie mit Bagceci und Seskir zwei offensive Mittelfeldspieler. Das Spiel verlagerte sich fast ausschließlich vor das Crailsheimer Tor, aber Jarosch und Spann vergaben die Chancen zum Ausgleich. Stattdessen nutzten die Platzherren eine von mehreren Kontermöglichkeiten, als Fameyeh sich gegen Urban durchsetzte, erst an Sabanov scheiterte, aber im Nachsetzen den Ball zum 2:0 über die Linie brachte.
Trotz der Niederlage, die zweifellos schmerzt, hat sich die Situation für den FCH nur insofern geändert, als sich der SSV Ulm und der SV Waldhof an der Spitze der Tabelle ein wenig abgesetzt haben. Der Rückstand auf Platz drei und vier beträgt nach wie vor zwei Punkte, und da können zwei Heimsiege in den beiden verbleibenden Spielen vor der Winterpause schon einiges bewirken.
Crailsheim – FCH 2:0 (0:0)
TSV Crailsheim: Schoppel – Gorgiev, Schmidt, Ilgenfritz, Bauer – Omwuzuruike (90. Olgun), Abazi, Schumacher, Schmiedel (75. Sahdo) – Kanyuk (87. Kleinschrodt), Fameyeh
1. FC Heidenheim: Sabanov – Hammerl (66. Raaf), Meier, Urban, Feistle – Maier (82. Seskir), Klarer, Gmünder (76. Bagceci), Demirkiran – Jarosch, Spann
Tore: 1:0 (62.) Schumacher/Foulelfmeter; 2:0 (81.) Fameyeh
Gelbe Karten: Omwuzuruike – Hammerl, Spann
Schiedsrichter: Martin Petersen aus Stuttgart
Zuschauer: 900