10. März 2008 - Hochverdient, aber auch glücklich
FCH musste alles geben, um Linx mit 2:1 zu bezwingen – Rote Karte für Dieter Jarosch.
Es war das erwartet schwere Spiel des FCH gegen den abstiegsbedrohten SV Linx. Obwohl der Sieg der Heidenheimer über die gesamte Spielzeit gesehen hochverdient war, musste das Team von Trainer Frank Schmidt in den letzten zehn Minuten der Partie mächtig zittern, um den Erfolg unter Dach und Fach zu bringen. Einziger Wermutstropfen war die rote Karte gegen Dieter Jarosch.
Kurz vor der Halbzeit ereignete sich diese Schlüsselszene. Nachdem sich Jarosch und sein 2,02 Meter langer Gegenspieler Kolasinac 44 Minuten lang mächtig beharkt hatten, stiegen beide zum Kopfball hoch und der Linxer Verteidiger foulte Heidenheims Mittelstürmer. Dieser sprang daraufhin sofort auf und bewegte sich Richtung Kolasinac, der sich im Affekt und womöglich leicht berührt, fallen ließ. Schiedsrichter Bartsch aus Böttigheim zeigte dem Franzosen im Dienste des SV die gelbe und Jarosch wegen einer angeblichen Tätlichkeit die rote Karte.
Auch wenn es nach einem Schlag von Dieter Jarosch ausgesehen haben mag, beteuert dieser nicht geschlagen zu haben und auch Kolasinac hat bereits mündlich bestätigt, dass es kein Schlag des FCHlers war, allerhöchstens eine Berührung. Kolasinac hat versprochen, dies auch schriftlich zu bestätigen, sodass Dieter Jarosch vielleicht Glück haben könnte und ohne Sperre davon kommt.
Doch nun zum Spielverlauf. Der FCH begann druckvoll wie in Freiburg und überrannte die Linxer auf deren eigenem, sehr engen und holprigen Platz geradezu. Vor allem bei Standards war Heidenheim brandgefährlich und erarbeitete sich hochkarätige Chancen. Doch Andreas Spann und Tim Göhlert, der den Ball an den Pfosten schoss, vergaben zunächst. In der 14. Minute war es aber soweit. Nach einem Gmünder-Eckball markierte Göhlert mit dem Fuß das überfällige 1:0.
Doch Linx stemmte sich gegen die Niederlage und kämpfte mit allen fairen und unfairen Mitteln. Lange Zeit hatte der FCH keine Großchancen mehr, stand aber bis auf eine Ausnahme in der Defensive sehr gut. Nach einem Klarer-Fehler lief Isa Hacalar allein auf Erol Sabanov zu und schoss neben das Heidenheimer Tor. Dann meldete sich auch der FCH in Sachen Tormöglichkeitenm wieder zurück und spätestens bei da Silvas Lattenschuss hätte der zweite Treffer fallen müssen. Bis auf die bereits erwähnte Szene mit Dieter Jarosch in der 44. Minute tat sich nichts mehr, beim 0:1 wurden die Seiten gewechselt.
Heidenheim war nun zu zehnt, machte trotz der Unterzahl mächtig Druck und startete erfolgreich in die zweite Hälfte. Nach einer Traumkombination über Bagceci und Seskir, verwandelte Andreas Spann die Flanke von Seskir mit einem Kopfball zum 2:0. Und der FCH spielte gut weiter. Tim Göhlert lief in der 58. Minute völlig frei auf das Linxer Gehäuse zu, doch Kolasinac holte ihn von den Beinen und vereitelte die große Chance, auch wenn der SV-Verteidiger dafür die gelb/rote Karte sah.
Wer nun gedacht hatte, dass die Partie zu Gunsten des FCH entschieden sei, sah sich getäuscht. Linx riskierte viel und warf alles nach vorne. Dadurch ergaben sich schöne Kontermöglichkeiten für Heidenheim, doch konnten die FCHler sie einfach nicht nutzen. Und so kam, was kommen musste. In der 78. Minute fälschte Johannes Meier den Ball nach einem Eckball der Linxer unglücklich ab, das Leder prallte gegen den Fuß von Andreas Spann, der sein zweites Tor an diesem Tage erzielte, allerdings traf er sein eigenes Gehäuse.
Nach diesem Anschlusstreffer war der SV vollends im Spiel und wollte unbedingt den Ausgleich erzielen. Zehn Minuten zittern hieß es für den FCH, der durchaus auch das 3:1 hätte erzielen können, aber auch das 2:2 lag in der Luft. Ganz besonders bei einem Dropkick-Schuss eines SV-Spielers, der eigentlich ein Tor verdient gehabt hätte. Doch der FCH hat einen Torwart namens Erol Sabanov. Wie er diesen unhaltbaren Ball aus dem Winkel fischte, konnte sich keiner im Stadion erklären, aber Teufelskerl Sabanov schaffte dieses Kunststück, womit er den 2:1-Sieg rette.
Alles in allem ein verdienter und trotzdem auch ein klein wenig glücklicher Erfolg des FCH, der angesichts der Walldorfer Niederlage gegen Freiburg II nun vier Punkte Abstand auf einen Nichtaufstiegsplatz hat.
Linx – FCH 1:2 (0:1)
FCH: Sabanov; Feistle, Göhlert, da Silva, Meier, Seskir (86.Hammerl), Bagceci, Gmünder (60. Maier), Klarer, Jarosch, Spann (86. Pamukcu)
Linx: Braun; Ignatowicz, Kolasinac, Armbruster, Loison (80. Erden), Stern (46. Sanna), Hoffmann, Zimmer, Heinz, Ayvaz (65. Baril), Hacalar
Tore: 0:1 (14) Göhlert, 0:2 (48.) Spann, 1:2 (78) Eigentor
Rote Karte: Dieter Jarosch (44.)
Gelb/rot: Denis Kolasinac (58.)
Schiedsrichter: Dominik Bartsch aus Bönnigheim
Zuschauer: 450 |
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