03. Dezember 2007 -
FCH durchbricht die Negativserie und rückt wieder auf Platz vier vor
Rückenwind für die Rückrunde
Gästetrainer Hans-Jürgen Boysen spricht von einem hochverdienten FCH-Sieg.
Zufriedenheit ja, Euphorie nein – so etwa kann man die Stimmungslage bei den Heidenheimer Fußballern am Ende der Vorrunde umreißen. Mit dem 2:0-Sieg gegen die SG Sonnenhof Großaspach durchbrach der FCH die jüngste Negativserie und rückte in der Tabelle wieder auf Platz vier vor.
33 Punkte haben die Schützlinge von Trainer Frank Schmidt bei zehn Siegen, drei Unentschieden und vier Niederlagen in den 17 Vorrundenspielen gesammelt. Das sind zwar vier Punkte weniger als in der vergangenen Saison, aber was am Samstag ausschließlich zählte, das war der Sieg gegen Großaspach. Und Schmidt blickte schon mal eine Woche voraus: „Wenn wir jetzt auch noch das Heimspiel gegen Nöttingen gewinnen, dann müsste das der Mannschaft einen Schub geben.“
Drei Spieler hatte der FCH-Coach neu in die Anfangsformation beordert, die Mannschaft auf fünf Positionen verändert: Der wiedergenesene Tim Göhlert rückte für Johannes Meier in die Innenverteidigung, der beackerte anstelle von René Hammerl die rechte Abwehrseite, Martin Klarer übernahm für den kurzfristig erkrankten Mannschaftskapitän Bernd Maier den Defensivpart im zentralen Mittelfeld, auf der rechten Außenbahn trieb Alper Bagceci das Spiel nach vorn, und Alexander Raaf begann im Angriff anstelle von Andi Spann neben Dieter Jarosch.
Die meisten dieser Positionswechsel zahlten sich aus. Tim Göhlert gab der Abwehr die lange vermisste Stabilität und köpfte zudem das 2:0, Klarer kommt zentral viel besser zurecht als außen, Bagceci wurde nach einigen Anfangsproblemen immer stärker und schlug die Flanke, die zum wichtigen Führungstreffer führte.
Frank Schmidt räumte ein, der Druck sei zuletzt schon immer größer geworden, versicherte aber auch: „Ich bin immer optimistisch geblieben.“ Die Partie gegen Großaspach sei das erwartete „Geduldsspiel“ gewesen, die Aggressivität seiner Mannschaft habe ihm imponiert: „Wenn wir es schaffen, immer so aufzutreten, dann ist mir vor der Rückrunde nicht bange.“
Noch einmal auf sein langfristiges Trainer-Engagement bis Juni 2010 angesprochen, versicherte Schmidt, es sei für ihn keine leichte Entscheidung gewesen, den Beruf zunächst einmal zurückzustellen: „Aber wir wollen hier noch viel bewegen und ich freue mich auf die Aufgabe, die mir sehr viel Spaß macht.“
Sein Kollege Hans-Jürgen Boysen, der in Großaspach angeblich ja nur als Interimstrainer bis zur Winterpause agiert, räumte ein, er habe sich angesichts der jüngsten Heidenheimer Ergebnisse schon etwas ausgerechnet, „aber jetzt muss ich zugeben, dass wir im Grunde genommen keine Chance hatten. Heidenheim war uns in allen Belangen überlegen.“
Imponiert habe ihm die Aggressivität und die Durchschlagskraft des FCH. Dagegen sei seine Mannschaft läuferisch überhaupt nicht auf der Höhe gewesen, weshalb man auch kaum in die gefährlichen Situationen vor dem gegnerischen Tor gekommen sei: „So kann man kein Spiel gewinnen.“
Ob der FC Heidenheim jetzt tatsächlich auf einem Qualifikationsplatz überwintert, wird sich erst nach dem Nachholspiel zwischen Villingen und Freiburg zeigen. Mit einem Sieg könnten die Villinger dank der besseren Tordifferenz noch an den Heidenheimern vorbeiziehen.
Doch das sind Marginalien. Tatsache ist: Wenn die Mannschaft ihre Möglichkeiten umsetzt, dann ist sie ein Kandidat für die Regionalliga. Ob's dann am Ende wirklich reicht, das wird sich möglicherweise erst am letzten Spieltag in Großaspach weisen.
Klaus Dieter Haas, Heidenheimer Zeitung