Fußball-Party: Nie mehr Oberliga!
|
Der FC Heidenheim und seine Fans feierten ausgelassen den Regionalliga-Aufstieg |
|
|
Die Gerüchte bestätigten sich nicht, die dunklen Wolken und der heftige Regen, der unmittelbar nach Schlusspfiff im Albstadion niederging, würden aus Richtung Hoffenheim oder Villingen kommen. Es war vielmehr eine Dusche der äußerst angenehmen Art, die nach dem 5:0-Sieg gegen Schwieberdingen auf den Regionalliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim niederprasselte. |
Trüben konnte er die Freude der Mannschaft und der über 4200 Zuschauer im Albstadion nicht, die den Vorstoß des FCH unter die besten 100 Teams Deutschlands standesgemäß und ausgiebig feierten.
Trainer Frank Schmidt hatte es schon im Vorfeld des Spiels angekündigt, dass die Heidenheimer Spieler nicht nur Fußball spielen können, sondern auch im Feiern regionalligatauglich seien. Und er sollte recht behalten. Schon während der allerletzten Spielminuten in der Oberliga hielt es kaum einen Zuschauer mehr auf seinem Sitz und Kapitän Erol Sabanov kaum mehr in seinem Kasten. Als der Aufstieg perfekt war, stürmte Heidenheims Ausnahmekeeper in Richtung seiner Fans und startete eine Riesen-Party, die für manche erst am frühen Sonntagmorgen enden sollte und die dunkle Sonnenbrille zu einem unverzichtbaren Accessoire machten.
Und diese Party hatte alles, was zu einer Fußballfeier dazugehört. Das Team streifte die eigens angefertigten T-Shirts über, große Biergläser wurden über den Köpfen der Trainer geleert, die Spieler sangen lautstark mit ihren Anhängern, wobei sich so mancher Akteur – wie der verletzte Michael Urban – als stimmgewaltiges Musiktalent und Einpeitscher erwies. Kein Plätzchen im Albstadion war vor der feiernden Mannschaft sicher, die die Tribüne, den Presse- und Partnertreff stürmte und überall von den jubelnden Fans in die Arme geschlossen wurde. Und immer wieder ertönte ein Schlachtruf, der deutlich machte, was der FCH mit dem Erringen des vierten Platzes geschafft hatte: Nie mehr Oberliga!
Da das Feiern so schön war und kaum ein Spieler den Weg in die Umkleidekabine fand, verzögerte sich die Abfahrt des Teams in Richtung Stadtmitte etwas, aber als es endlich soweit war, bot der Autokorso, bestehend aus etlichen Cabrios, die vom Schlossberg Richtung Rathausplatz fuhren, ein beeindruckendes Bild, auf das die Heidenheimer Fußballfans schon lange gewartet hatten.
In der Grabenstraße angekommen, wo wegen der Veranstaltung eines Radiosenders eine große Bühne aufgebaut war, warteten bereits Hunderte Fans auf ihre Lieblinge, und als die FCHler von dieser Bühne grüßten, zusammen mit OB Ilg ausgelassen Fangesänge anstimmten und sich nochmals feiern ließen, mischte sich in die Freude über das Erreichte bereits die Vorfreude auf die kommende Saison, wo Duelle gegen den SSV Reutlingen, 1860 München II, Ulm und Waldhof auf den frischgebackenen Regionalligisten warten.
Eine Zugabe haben die Heidenheimer Fußballer aber noch für ihre Anhänger parat: Morgen schon geht es im Finale des WFV-Pokals gegen den TSV Crailsheim. Und da das Feiern am Samstag so gut geklappt hat, wäre eine Zugabe in Ellwangen doch ganz bestimmt kein Problem.
Werner Czernecki, Heidenheimer Zeitung
|
|
|
|
|