15. September 2007 - Der FCH unterliegt dem SSV Ulm mit 1:4
Das war schon bitter: Ausgerechnet die beiden Ex-Heidenheimer Dinko Radojevic und Davor Kraljevic hatten mit ihrem jeweils ersten Tor für ihren neuen Verein maßgeblichen Anteil am zu hoch ausgefallenen, aber letztlich verdienten Ulmer 4:1-Sieg gegen den bis dahin in dieser Saison noch unbesiegten FC Heidenheim.
War das nun Oberliga-Spitzenfußball, was den knapp 6400 Zuschauern gestern im Heidenheimer Albstadion geboten wurde? Was die Intensität der Partie betrifft ganz gewiss, von der spielerischen Klasse her eher nicht. Da gab es auf beiden Seiten ganz einfach zu viele Unzulänglichkeiten, wobei die von den Gästen besser kompensiert wurden. Mit einem Satz: Die Ulmer wollten den Sieg mehr als die Heidenheimer. Das ist zum einen erstaunlich, weil der FCH ja immerhin Heimrecht hatte, zum anderen aber vielleicht daraus zu erklären, dass die "Spatzen" im Zugzwang waren und im Falle einer Niederlage im Niemandsland der Tabelle untergetaucht wären. Die Gäste wirkten von Beginn an aggressiver und hatten auch etwas mehr Spielanteile, die besseren Chancen erarbeiteten sich dagegen - zumindest in der ersten halben Stunde die Platzherren. Gmünder verzog nach Vorarbeit von Demirkiran knapp, Jarosch und Bagceci flogen an einer Gmünder-Ecke vorbei, nach Doppelpass mit Raaf verzog Bagceci knapp und ein Schuss von Jarosch wurde eben noch abgeblockt.
Dem gegenüber standen nur eine scharfe Hereingabe von Keller, die Sabanov abfing und eine verunglückte Kopfball-Rückgabe von Feistle. Dann wendete sich das Blatt - speziell was die Chancen betrifft. Zweimal hatte der einmal mehr enorm agile Coulibaly Pech, dann kam ein im Prinzip schon abgewehrter Ball noch einmal in den Strafraum zurück, weder Göhlert noch Hammerl schlugen das Leder weg, Coulibalys Schuss konnte Sabanov mit tollem Reflex noch abwehren, aber Radojevic setzte nach und brachte den SSV in Führung.
Die zweite Halbzeit begann mit einer Heidenheimer Großchance. Demirkirans Eckball verlängerte Henning per Kopf und Wünsche klärte auf der Linie. Nach einem schweren Patzer von Huckle stand der zur Pause eingewechselte Sameisla frei vor SSV-Keeper Betz, verzog aber kläglich. Zwei Minuten später fiel dann doch der Ausgleich und der war zu diesem Zeitpunkt sicher verdient. Sameisla, Demirkiran und Jarosch konnten sich den Ball im Strafraum gegenseitig zuschieben und Jarosch traf zum 1:1. Die Freude im FCH-Lager währte exakt drei Minuten, dann hatten schon wieder die Gäste die Nase vorn. Wünsche flankte von rechts, Coulibaly legte per Kopf zurück, Kraljevic war zur Stelle und brachte seinen Ex-Club erneut ins Hintertreffen. Die Heidenheimer packten jetzt die Brechstange aus, hatten auch noch Chancen vor allem durch Sameisla, wurden aber - als man in der Schlussphase "hopp oder top" spielen musste, böse a bgestraft. Erst schloss Sirigu einen Konter mit dem dritten Ulmer Treffer ab, dann traf der eingewechselte Zehiroglu zum 1:4-Endstand. Beim FCH passte am Samstag nur wenig zusammen. In der Abwehr, wo Urban schmerzlich vermisst wurde, erwischte vor allem Göhlert einen rabenschwarzen Tag, das komplette Mittelfeld agierte zu uneffektiv und dadurch hing der Angriff weitgehend in der Luft. Möglicherweise war die 1:4-Schlappe ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit. Die Mannschaft ist aus den Aufstiegsplätzen zunächst mal raus und wer jetzt noch glaubt, die Regionalliga-Qualifikation sei ein Selbstläufer, der hat jedenfalls vom Fußball keine Ahnung. Klaus Dieter Haas FC
Heidenheim: Sabanov - Hammerl, Göhlert, Henning, Feistle - Maier, Bagceci (64. Gündüz), Gmünder (64. Klarer), Demirkiran - Jarosch, Raaf (46. Sameisla) SSV
Ulm: Betz - Sirigu, Neumann, Kraljevic, Huckle - Wünsche, Marchese (31. Thomas), Barth, Radojevic (75. Zehigoglu) - Keller, Coulibaly (82. Abdullei) Tore: 0:1 (37.) Radojevic; 1:1 (56.) Jarosch; 1:2 (59.) Kraljevic; 1:3 (87.) Sirigu; 1:4 (88.) Zehiroglu
Schiedsrichter: Florian Steinberg aus Münchingen
Gelbe Karten: Göhlert - Marchese, Barth
Gelb-rote Karte: Göhlert (80.)
Zuschauer: 6400
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