20. September 2007 - Erste Hauptversammlung des 1. FC Heidenheim 1846
Sicher war die Trainer-Entlassung bei der ersten Hauptversammlung des 1. FC Heidenheim 1846 ein Thema, aber mehr in den Diskussionen der Mitglieder vor und nach der Veranstaltung. Während des offiziellen Teils der Versammlung jedoch blieb es ruhig und unspektakulär, keiner der über 110 anwesenden FCH-Mitglieder ließ ein kritisches Wort zum Märkle-Rauswurf fallen.
Das Kommunikationszentrum des FCH-Hauptsponsors Paul Hartmann AG war der örtlich passende Rahmen für die erste Hauptversammlung des neuen Heidenheimer Fußballvereins, der sich bekanntlich am 15. Juni diesen Jahres vom HSB abgespalten hatte. Und so war es auch der Vorstandsvorsitzende und FCH-Mitglied mit der Mitgliedsnummer zwei, Dr. Rinaldo Riguzzi, der die erste Rede halten durfte. „Ein harziger Start ist gar nicht mal so schlecht“, ermunterte er die Fußballer. „Da kommt man rechtzeitig auf den Boden der Realität“, meinte der Hartmann-Chef und sicherte dem FCH zu, dass die Heidenheimer Weltfirma den Club auch weiterhin als Hauptsponsor unterstützen wird.
Oberbürgermeister Bernhard Ilg, dem die Mitgliedskarte mit der Nummer eins überreicht wurde, hatte lobende Worte für den Verein übrig. „Der FCH beweist Aktivität in seinem Handeln und gibt sich niemals mit dem Erreichten zufrieden. Der Verein beweist Mut, immer wieder etwas zu verändern“, so das Stadtoberhaupt, der den Fußballern natürlich noch kein neues Stadion versprechen konnte, aber auf den Sportentwicklungsplan hinwies, in dem die Überlegungen für einen Stadionbau durchaus eine Rolle spielen. „Fakt ist, dass wir in sportlicher Hinsicht Defizite in ordentlicher Zahl in unserer Stadt haben“, stellte Ilg fest.
Nach den Grußworten des HSB-Vorstandsmitglieds Heinz Mahlau war es an FCH-Präsident Klaus Mayer die letzten aufregenden Monate mit der Neugründung des Vereins und allen damit zusammenhängenden Arbeiten Revue passieren zu lassen und sich nochmals bei allen Beteiligten, die mitgewirkt hatten, zu bedanken. Natürlich ging er auch auf die Trainer Entlassung ein und meinte: „Wir haben Dieter Märkle als Mensch sehr geschätzt, genauso wie seine Arbeit, die er in den letzen Jahren für den Verein geleistet hat. Es war nicht einfach für uns ihn zu entlassen, aber wir mussten handeln. Dass die Entscheidung einstimmig getroffen wurde, zeigt die Entschlossenheit des Präsidiums und des Aufsichtsrates. Wir werden ihnen in den nächsten Tagen einen sehr guten Trainer präsentieren.“
Zum Abschluss seiner Ausführungen präsentierte Mayer die Ziele, die sich der FCH gesetzt hat, wobei der Aufstieg der ersten Mannschaft in die Regionalliga und der Neubau einer Fußball-Arena ganz oben standen, gefolgt vom Wunsch gute Jugendarbeit betreiben zu wollen, die Infrastruktur des Fußballs in Heidenheim zu verbessern und den Club seriös wie ein Unternehmen zu führen.
Geschäftsführer Holger Sanwald blieb nicht mehr allzuviel hinzuzufügen, doch unterstrich er seine Entschlossenheit den FCH nach vorne bringen zu wollen mit den Worten: „Mit den Plätzen zwei und drei in den beiden letzten Spielzeiten waren die meisten zufrieden. Ich persönlich nicht, weil ich die Nummer eins sein will. Ich bin 100-prozentig davon überzeugt, dass die Mannschaft den Aufstieg schaffen wird.“ Erfreut zeigte er sich auch darüber, dass der neue Verein seit seiner Abspaltung vom HSB gut 100 neue Mitglieder (momentan zirka 620) dazugewonnen hat und sein Ziel, 1000 Mitglieder, fest im Auge hat.
Harald Endres, Präsidiumsmitglied Finanzen, stellte in knapper und übersichtlicher Form die Ausgaben der Saison 2006/07 den Einnahmen gegenüber und konnte den Mitgliedern berichten, dass das Geschäftsjahr mit einem leichten Plus abgeschlossen werden konnte. Der Etat der Fußballer betrug knapp über 800 000 Euro.
Die Wahlen zum Wahlausschuss und zum Aufsichtsrat verliefen einstimmig. In den Aufsichtsrat wurden für drei Jahre gewählt: Hans Kahlich, Dr. Mathias Frey und Rainer Domberg. Sie beriefen das Präsidium, das weiterhin aus dem Präsidenten Klaus Mayer, dem Vizepräsidenten Michael Schuck, dem Geschäftsführer Holger Sanwald und den beiden Präsidiumsmitgliedern Finanzen Harald Endres und Hubert Beyrle besteht.
Ebenfalls einstimmig wurde über drei Anträge entschieden. Zum einen wurde positiv darüber beschieden, dass der Verein einmalig eine Gründungseinlage in Höhe von 50 Euro (Jugendliche 25 Euro) zum Bau eines Jugendtrainingsplatzes beim Sportpark von jedem Mitglied erheben darf. Zweitens traf der FCH künftig die Mitgliedsbeiträge nicht wie bisher quartalsmäßig, sondern einmal im Jahr einziehen darf. Drittens wurde die Satzung bezüglich der Vertretungsberechtigten im Präsidium geändert.
Werner Czernecki |